Michael Kumli hat seine neue Stelle als Tourismus-Geschäftsführer des Kantons Basel-Landschaft im Mai dieses Jahres angetreten, mitten in der Coronakrise. Die Hotellerie im Kanton hat während des Lockdowns, aber auch danach stark gelitten – nicht zuletzt, weil die internationale Geschäftskunden und Messebesucherinnen ausblieben. Diese will man mit Deutschschweizer Feriengästen ersetzen. Mit der Kampagne «Das Ferne liegt so nah» verkauft man Baselland – mit einem Augenzwinkern – als eine Alternative zu Rio de Janeiro, dem Kilimandscharo oder Rom.
Im Weltkurort Zermatt waren die Befürchtungen gross, dass nach dem desaströsen Frühling auch noch ein lauer Tourismussommer folgt: Die Europäer, Asiatinnen und Amerikaner machen im Sommer in der Regel weit über die Hälfte der Gäste aus. Dieses Jahr waren es aber Schweizerinnen und Schweizer, die in Scharen ins Matterhorndorf strömten. Oft allerdings nur für Tagesausflüge. Die Schweizer Gäste konnten die ausländische, zahlungskräftigere Kundschaft nur teilweise ersetzen. Jetzt herrscht Unsicherheit im Hinblick auf das kommende Wintergeschäft.
Theo Schnider, Direktor der Unesco Biosphäre Entlebuch, ist schon seit vier Jahrzehnten ein Vollblut-Touristiker. Den Millionen teuren Imagekampagnen und Promotionsaktionen der Ferienanbieter im Vorfeld des Corona-Sommers stand er skeptisch gegenüber. Statt ins Marketing, wo «alle ein bisschen das gleiche machen», solle man besser in attraktive Produkte und Angebote investieren.
Das Coronavirus reiste bei der Tour von Reporter Christof Franzen durch die Schweiz irgendwie immer mit. Trotz viel Unbeschwertheit erlebte er auch Einschränkungen und Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung.
Reporter wurde auf SRF ausgestrahlt am Mittwoch 19 August 2020, 19:00 Uhr.