Der Absturz von Passagierflug SR 111 bei Halifax am 3. September 1998 war das schlimmste Unglück in der Geschichte der Swissair. Alle 215 Passagiere und 14 Crew-Mitglieder verloren ihr Leben – und Angehörige ihre Liebsten. Ein Jahr nach dem Unglück erzählte Heidy Wiprächtiger bei «Quer», wie die Tragödie ihr Leben verändert hat. Sie hatte beim Absturz ihre einzige Tochter Brigitte verloren, die als Crew-Mitglied mit an Bord gewesen war. Röbi Koller und Heidy Wiprächtiger schauen noch einmal gemeinsam zurück auf einen Wendepunkt, der das Leben von so vielen Menschen unwiderruflich in ein «davor» und in ein «danach» geteilt hat.
Für Schlagzeilen sorgte Ende der 1990er-Jahre auch der Missbrauchsskandal von Möriken. Ein Sportlehrer hatte über Jahre junge Kunstturnerinnen missbraucht und ausgebeutet. Ruth Ramstein hatte damals als Schulpflegerin und Mutter Alarmsignale wahrgenommen und auch gemeldet. Mit dem Ergebnis, dass sie unter Druck gesetzt wurde und öffentlich angefeindet. Die Gemeinde hat sie inzwischen verlassen, bis heute geblieben ist ihr Engagement fürs Hin- statt Wegschauen. Sabine Bühler gab damals den Opfern ein Gesicht und stellte sich 1997 mutig der Öffentlichkeit und dem juristischen Verfahren gegen Köbi F. Mit Erfolg.1999 wurde der Täter zu einer Haftstrafe verurteilt. Juristisch ist der Fall längst abgeschlossen. Anders ist es für die Betroffenen selbst. Röbi Koller trifft Sabine Bühler, die mit 51 Jahren heute ein eigenständiges, aber nicht unbelastetes Leben führen kann.
Auf seiner Zeitreise trifft Röbi Koller auch prominente «Querköpfe» von damals. Erich Gysling gehört auch im (Un-)Ruhestand zu den gefragtesten Auslandjournalisten und Experten der Schweiz. Im Krieg von Russland gegen die Ukraine ist seine Einschätzung nahezu täglich gefragt. Kurz vor seinem 86. Geburtstag besucht Röbi Koller das journalistische Ur-Gestein in Affoltern am Albis.
Und: es gibt ein Wiedersehen mit Lucien Mühlebach, 29. Als Achtjähriger war Lucien bei «Quer» zu Gast. Er hatte sich als Bub bei einem Rechaud-Brand schwere Verletzungen zugezogen. Wie er sein Leben mit Narben gemeistert hat, erzählt er bei «Quer – 20 Jahre danach».
Die Sendung «Quer» zählte ab 1996 über viele Jahre zu den beliebtesten TV-Sendungen des Schweizer Fernsehens. Als Gastgeber hat Röbi Koller bis 2002 insgesamt 216 Sendungen moderiert. 20 Jahre später blickt Röbi Koller in vier Episoden zurück auf denkwürdige, überraschende und bewegende Begegnungen. Wir fragen nach, wie es den Menschen ergangen ist, die damals den Mut hatten, ihre Geschichte bei «Quer» zu erzählen. «Quer mit Röbi Koller» - ein Stück Schweizer Zeitgeschichte.
Quer wurde auf SRF ausgestrahlt am Freitag 15 Juli 2022, 20:05 Uhr.