Deutsche Waffen tauchen immer wieder in Krisengebieten der Welt auf. IS-Kämpfer posieren mit deutschen Panzerabwehrraketen, Bürgerkriege in Afrika werden mit Sturmgewehren aus Deutschland geführt. Ein Regime wie Katar, das aktiv an regionalen Konflikte teilnimmt, darf 200 Leopard-Panzer kaufen, ohne dass die aktuelle Bundesregierung den Deal verhindert.
Wie kann das sein? Hatte der Zweite Weltkrieg nicht klar gemacht:
Deutsche Waffen dürfen nie wieder Unheil in der Welt anrichten? Wer verhalf überhaupt der deutschen Rüstungsindustrie zu ihrem erstaunlichen Comeback, das Deutschland heute zu einem der größten Waffenexporteure der Welt macht?
AKTE D zeichnet den Aufstieg der deutschen Rüstungsindustrie nach dem Krieg nach und erklärt, warum die Kriegswaffenkontrolle bis heute immer wieder scheitert. So waren es vor allem die Alliierten, die nach dem Zweiten Weltkrieg auf deutsche Rüstungstechniker setzten, um sich auch mit ihrer Hilfe für den nächste Krieg zu rüsten - über die eigenen Regeln setzten sich die Alliierten dabei hinweg. Führende NS-Rüstungsfunktionäre konnten so in der Bundesrepublik in einer Zeit Karriere machen, als das Land offiziell noch keine Waffen herstellen durfte. AKTE D beleuchtet dieses Netzwerk und erzählt zudem die verblüffende Geschichte einer Firma aus Berlin, die schon in den 1950er Jahren begann, Waffenfabrik in aller Welt zu bauen und zum "tödlichsten" Unternehmer der Nachkriegszeit werden sollte.
AKTE D belegt anhand von bislang unveröffentlichten Dokumenten, wie sich nicht nur die Regierung im Westen, sondern auch die Führung der DDR im internationalen Waffenhandel verstrickt hat.
Planet Schule - Geschichte wurde auf SWR ausgestrahlt am Samstag 9 Mai 2020, 05:30 Uhr.