Party machen bis zum Umfallen – kaum gab es Mitte Mai die ersten Lockerungen mit geöffneten Geschäften, Bars und Restaurants, war es für einige so, als gäbe es keine Corona-Gefahr mehr. Illegale Partys, lange Schlangen vor Luxus-Einkaufsläden und fehlende Sicherheitsabstände liessen darauf schliessen, dass der Lebenshunger zwar gross, die Vernunft aber klein ist. Woher kommt diese Lust zum Feiern? Muss die Gesellschaft zukünftig – vernünftigerweise – auf Partys verzichten? Oder gibt es Alternativen?
Journalismus im Zeichen des Virus – die journalistische Zunft lebt von der akribischen Recherche, dem vertraulichen Gespräch, der kritischen Überprüfung von Gerüchten und dem Austausch mit Kolleginnen und Informanten. Doch viele sitzen im Homeoffice fest, und wer für Recherchen rausgeht, muss Abstand halten. Was bedeutet das in einer Zeit, in der unabhängige und seriöse Aufklärung wichtiger ist denn je? Gerät der Qualitätsjournalismus durch die Pandemie in die Krise?
Eine Hommage an die Opfer von Boko Haram – Edna O’Brien ist nach Nigeria gereist, um für ihr aktuelles Buch «Das Mädchen» zu recherchieren. Sie erzählt darin die Geschichte eines Mädchens, das von der islamistischen Terrormiliz Boko Haram entführt wurde. Für die Recherchen reiste die fast 90-jährige Irin nach Nigeria. Nichts Ungewöhnliches für die grosse Autorin, denn sie wagte sich schon häufig auf Terrain, das den meisten Menschen viel zu gefährlich erscheint.
Schattenmusiker – «Sidemen» nennt man die oft brillanten Musikerinnen und Musiker, die die grossen Stars begleiten, aber immer in deren Schatten stehen. Ein Dokumentarfilm porträtiert vier dieser Begleitmusiker. «Sidemen» ist eine Hommage an sie. Doch wie geht es ihnen jetzt, nachdem aufgrund der Coronakrise alle Auftritte und Festivals abgesagt wurden? Wie prekär ist ihre Situation, besonders in der kleinen Schweiz, in der es sowieso schwer ist, von der Musik zu leben.
Kulturplatz wurde auf SRF ausgestrahlt am Mittwoch 27 Mai 2020, 23:27 Uhr.