Familie Ott:
"Wir sind wie Zigeuner" erzählen uns die Otts mit einem großen Lachen im Gesicht. 17 Umzüge in 17 Ehejahren - das muss man erst mal schaffen. Und diese Familie bleibt der Zahl 17 treu, denn sie wagen die Auswanderung ins 17. Bundesland der Deutschen: nach Mallorca!
Dabei ist es für Mama Janine, Papa Michael und ihre beiden Kinder Jason und Eyleen bereits der zweite Versuch in Sachen Auswandern. Vor acht Jahren haben die Otts ihre Glück nämlich schon einmal versucht - auf Gran Canaria. Dort ging der damals 8-jährige Jason durch die Hölle. Am Ende blieb nur die Rückwanderung ins nordrhein-westfälische Jüchen. Zu der neuen Auswanderung gesellt sich bei Sohn Jason eine alte Angst. Die Angst vor der Schule. Für ein Leben auf Mallorca hängt Mama Janine ihren Job als Altenpflegerin an den Nagel. Papa Michael verkauft das gerade erst sanierte Eigenheim. Er will in Spanien allein für den Lebensunterhalt seiner Familie sorgen, mit einer trendigen Geschäfts-Idee: Online Marketing. Michael gibt Kurse für Menschen, die im Internet reich werden wollen. Er selbst hat das auch geschafft, allerdings das Geld in den letzten Jahren auch gut durchgebracht. Deswegen startet die Familie vorerst mit nur 20.000 Euro Kapital. Bis dahin ahnt noch niemand, dass das Geld aus dem Verkauf des Hauses sehr sehr lange auf sich warten lässt...
Und dann das: Kurz vor der Auswanderung fehlt Geld in der Auswandererkasse. Es scheint spurlos verschwunden...
Die Otts, auf den ersten Blick eine Familie mit einem guten Plan und echten Träumen. Auf den zweiten Blick, Auswanderer mit vielen Sorgen. Es geht um verlorenes Vertrauen, große Enttäuschungen und eine Ehe auf dem Prüfstand. Die Auswanderung der Otts steht von Anfang an unter keinem guten Stern. Kann eine Sonneninsel alte Sorgen vertreiben?
Familie Parlow:
Auch Ina Parlow ist vor zwei Jahren mit Ehemann Georg und ihren Kindern Josi und Sarah von Malente nach Mallorca ausgewandert und seitdem schon fünf Mal umgezogen. Mit jedem Ortswechsel haben sie sich verkleinert, des Geldes wegen. Dieser Umzug soll endgültig der letzte sein. Mama Ina will endlich ankommen. Sie ist müde geworden. Müde vom Auswandern, loslassen, sich trennen müssen. Den Plan von einem Fincahotel mit Agrotourismo musste sie aufgeben. Ihre Pflegetochter Sarah kam von einem Ausflug aus Deutschland nicht zurück. Die Sehnsucht nach ihrem leiblichen Papa und ihren Freunden war einfach zu groß. Mama Ina trauert immer noch. All ihre Hoffnungen und ihre letzte Kraft steckt die tapfere Auswanderin nun in ein kleines Stadthäuschen in der mallorcinischen Provinz Montuiri. Viel Geld ist ja nicht mehr in der Familien-Spardose. Mit einem Job im Callcenter hält sich die ganze Familie über Wasser. Wieder wollen die Parlows in ein Mietshaus investieren, ein Haus, das ihnen nicht gehört. Doch kurz nach dem Einzug bricht ein großes Unwetter über Mallorca herein und die Parlows bekommen nicht nur nasse Füße, sondern werden auch erfahren, warum ihr Häuschen so günstig ist...
Familie Steinmill:
Bei Familie Steinmill aus dem Saarland ist es Mama Evelyne, die in Sachen Auswanderung den Ton angibt. Sie startet mit vollen Körbchen nach Mallorca. Die Geschäftsidee für die Insel: Unterwäsche in Übergrößen. Jahrelang litt die Saarländerin selbst unter einem 6 Kilo schweren XXL-Busen. Mit Hilfe ihres berühmten Vaters - Kultbistro-Besitzer Maurice Gritzmacher - will Evelyne eine ganze Inselnation an Frauen als Kunden gewinnen. Nur wenn das klappt, können Sohn Colin und Ehemann Marc nachkommen. Doch Evelines Verkaufsveranstaltungen laufen nur sehr mühsam an. Getrennt von ihrer Familie in Deutschland muss sie erst mal viele Niederlagen einstecken.
Goodbye Deutschland wurde auf Vox ausgestrahlt am Dienstag 2 Mai 2017, 21:15 Uhr.