Der umtriebige österreichische Animationskünstler Alexander Gratzer (*1993) war schon als Kind ein begeisterter Zeichner. Er studierte Malerei am Institut für Bildende und Mediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. 2015 fasste er den Entschluss, weitgehend in Alleinregie animierte Kurzfilme zu gestalten. Seine Werke stechen heraus durch seine feine Beobachtungsgabe und durch die Tableau-artigen Ausschnitte in kleine Welten, in denen nicht viel passiert. Seine Figuren mit ihren ruhigen, leicht schrägen Stimmen haben den Hang, aus dem scheinbaren Nichts ihre Existenz, ihre Partnerschaft oder ihre Lebenssituation zu hinterfragen und überraschende Wahrheiten und Erkenntnisse von sich zu geben. Der feine humoristische Unterton erinnert an die animierten Sketches von Loriot.
Interessant ist auch seine Herangehensweise an einen Kurzfilm: «Ich beginne mit der ersten Szene, einem Standbild, auch ohne genau zu wissen, was das Thema ist oder was die Figuren sprechen werden. Dann schreibe ich einen Satz, spreche ihn ein und denk darüber nach, wie die Reaktion darauf ausfallen könnte. Auf diese Weise fügen sich viele kleine Ideen zu einem Gesamteindruck zusammen.»
«Apfelmus» lief 2019 am Internationalen Festival für Animationsfilm Fantoche in Baden im internationalen Wettbewerb.
Film wurde auf SRF ausgestrahlt am Dienstag 31 August 2021, 00:55 Uhr.