Raimunda (Penélope Cruz) ist Mitte 30 und lebt in einem Arbeiterquartier von Madrid. Während Raimunda schuftet, macht es sich ihr Ehemann Paco (Antonio de la Torre) im gemeinsamen Zuhause mit Bier und Fernseher gemütlich. Eines Tages liegt Pacos Leiche in der Küche. Ihre Tochter Paula (Yohana Cobo) hat ihn in Notwehr erstochen, weil er sie belästigte. Was nun? Mutter und Tochter schleppen den Leichnam in ein leerstehendes Restaurant, für das Raimunda im Namen eines Freundes einen Käufer sucht. Dort wird Paco erst einmal in der Tiefkühltruhe aufbewahrt.
Die Entsorgung der Leiche hält Raimunda davon ab, in ihr Heimatdorf in La Mancha zum Begräbnis ihrer über alles geliebten Tante Paula (Chus Lampreave) zu fahren. Sole (Lola Dueñas), Raimundas Schwester, fährt allein hin. Über Raimundas Abwesenheit wird heftig spekuliert. Als Sole nach Madrid zurückkehrt, muss sie feststellen, dass ihr eine alte Bekannte gefolgt ist: ihre Mutter Irene (Carmen Maura). Doch diese ist schon seit Jahren tot. Raimunda glaubt ihrer Schwester diese unglaubliche Geschichte nicht, bis sie selbst vor der Mutter steht.
Die spanische Region La Mancha erlangte vor allem dank Don Quijote Berühmtheit; sie ist auch die Heimat des spanischen Filmemachers Pedro Almodóvar. Während praktisch alle seine bisherigen Filme in Madrid spielten, begibt sich der Regisseur erstmals mit seinen Figuren aufs Land und kehrt damit zurück zu seinen Wurzeln, was sich auch im Filmtitel – zu Deutsch «Zurückkehren» – widerspiegelt.
Nach den beiden Dramen «Hable con ella» und «La mala educación», in denen Männer im Vordergrund standen, widmet sich Almodóvar in «Volver» erneut – wie es für ihn typisch ist – einer Geschichte unter Frauen. Im Mittelpunkt der Frauengruppe, die drei Generationen umfasst, steht Raimunda, wunderbar verkörpert durch die spanische Schauspielerin Penélope Cruz, die damit nach «Carne trémula» und «Todo sobre mi madre» zum dritten Mal mit Almodóvar arbeitet. 2009 folgte ihr viertes gemeinsames Projekt, «Los abrazos rotos». Cruz verdankt ihre Karriere in den USA zu einem grossen Teil Almodóvar.
Die tote Mutter Raimundas wird von Carmen Maura gespielt, die bereits in den allerersten Filmen von Almodóvar auftrat und zu seinen Musen gehört. Für Yohana Cobo war die Verkörperung der Tochter Raimundas die erste grosse Rolle. Die heute 35-Jährige gewann dafür an den Filmfestspielen in Cannes den Preis als «Beste Darstellerin». Ebenfalls in Cannes konnte Almodóvar die Goldene Palme für das «Beste Drehbuch» entgegennehmen.
Film wurde auf SRF ausgestrahlt am Sonntag 13 September 2020, 23:00 Uhr.