Die Regisseurin Margherita (Margherita Buy) steckt gerade in einer schwierigen Lebensphase. Ihr sozialkritischer Film über den Kampf von Fabrikarbeitern für gerechte Arbeitsbedingungen kommt nur harzig voran. Ihre Crew tut nicht das, was sie von ihr erwartet. Und der exzentrische Hauptdarsteller Barry Huggins (John Turturro), der eben aus den USA angereist ist, kann kaum je eine Dialogzeile im Kopf behalten und scheint nicht zu begreifen, um was es Margherita wirklich geht.
Doch dass die Arbeitskollegen ihre Autorität anzweifeln, hat vor allem auch damit zu tun, dass Margherita sich nicht richtig auf die Arbeit am Filmset konzentrieren kann, weil sie ihre familiären Probleme zu sehr beschäftigen. Von ihrem Freund, einem der Hauptdarsteller, hat sie sich gerade getrennt, ihre Mutter Ada (Giulia Lazzarini) leidet an einem Herzfehler und liegt im Sterben, gleichzeitig kämpft ihre Tochter Livia (Beatrice Mancini) mit Teenager-Problemen. In dieser Situation ist auch ihr Bruder (Nanni Moretti) mit seinen gut gemeinten, aber unnötigen Ratschlägen keine grosse Hilfe.
Der berührende Film, der an den Filmfestspielen von Cannes 2015 seine Premiere feierte, wo Moretti den Preis der Ökumenischen Jury erhielt, wurde von der internationalen Filmkritik gelobt. «Der Spiegel» meint: «Schon der Titel 'Mia Madre' (Meine Mutter) erinnert an den anderen, tief bewegenden Film Morettis: 'Das Zimmer meines Sohnes'. Auch in seinem Cannes-Gewinner von 2001 erzählte Moretti völlig kitschfrei von einer Familie, die sich mit dem Tod konfrontiert sieht. Doch anders als damals durchbricht Moretti dieses Mal mehrfach den ernsten Ton: Neben all den traurig-schönen Klavierstücken von Arvo Pärt finden sich in diesem Film nämlich auch einige urkomischen Szenen mit John Turturro.»
Film wurde auf SRF ausgestrahlt am Montag 24 August 2020, 22:55 Uhr.