Michèle (Isabelle Huppert) ist gerade Sechzig geworden. Erfolgreich führt sie einen Big Player der Game-Industrie und denkt nicht daran, so bald damit aufzuhören. Ihren Erfolg führt sie auf ihre selbstbewusste Einstellung zurück und darauf, sich nie von Gefühlen leiten zu lassen. Dabei wirkt sie kalt und herzlos, was sie aber nicht daran hindert, ihr privilegiertes Leben als Mitglied der französischen Oberschicht ausgiebig zu geniessen. Michèle ist eine Frau, die auch bei der Wahl ihrer Sexualpartner genau weiss was sie will, und die ebenso weiss, wie sie es bekommt.
Dann wird Michèle eines Tages in ihrer Villa von einem hereinstürmenden Einbrecher überwältigt und vergewaltigt. Doch statt danach traumatisiert die nächste Polizeistation aufzusuchen, zieht sie sich um und scheint das eben Erlebte kalt abzustreifen. Die Tage gehen ins Land, Michèle geht ihrer Affäre mit einem Kollegen nach, als sie plötzlich anonyme Botschaften erreichen, die offensichtlich von jenem Mann stammen, der sie brutal vergewaltigt hat.
Der «böse Mann» scheint aus einer Position der Macht heraus mit ihr spielen zu wollen. Das ist ein Umstand, der Michèle, der sonst so kontrollierten, skrupellosen Frau keine Ruhe lässt. Sie beginnt ihr Männerbild, das von einem Kindsmörder-Vater, einem herrschsüchtigen Ex-Mann und ihrem labilen Sohn geprägt worden ist, zu hinterfragen. Sie macht sie auf die Suche nach dem Mann, der sie brutal aus ihrem bisherigen Leben herausgerissen hat und ihr seine Regeln aufzudrängen versucht. Als Michèle ihn schliesslich findet, verliert sie sich in einem gefährlichen Spiel, das jeden Moment ausser Kontrolle geraten könnte.
Film wurde auf SRF ausgestrahlt am Donnerstag 19 September 2019, 09:48 Uhr.