Bretagne, März 1981: Die Schauspielerin Romy Schneider (Marie Bäumer), 42-jährig, erholt sich im bretonischen Seebad Quiberon. Voller Freude empfängt sie dort ihre alte Freundin Hilde (Birgit Minichmayr), der sie sogleich ihr Leid klagt. Erholen müsse sie sich und dem Alkohol und den Tabletten abschwören, sonst wolle ihr Sohn bald nicht mehr bei ihr wohnen. Es ist nicht die einzige Baustelle im Leben des einstigen «Sissi»-Stars: Zwei gescheiterte Ehen liegen hinter und ein Haufen Schulden vor ihr. Zudem hat sie die deutsche Presse gegen sich, die ihr nie verziehen hat, dass sie Alain Delon nach Frankreich gefolgt ist und ihrem Heimatland den Rücken gekehrt hat.
Mit Erstaunen stellt Hilde daher fest, dass sie nicht Romys einzige Besucherin in Quiberon ist. Mit ihr sind der Journalist Michael Jürgs (Robert Gwisdek) und der Fotograf Robert Lebeck (Charly Hübner) angereist. Letzteren kennt Romy von früher, sodass sie ihm den Gefallen nicht abschlagen konnte, als dieser sie bat, dem «Stern» ein Interview zu geben. Etwas unsicher über diese Entscheidung bittet Romy Hilde, beim Gespräch dabei zu sein.
Michael Jürg macht seinem Ruf als taffer Journalist alle Ehre. Von Romy Schneiders Charme lässt er sich nicht beirren, er will hinter die Fassade blicken. So gräbt er tief, hakt nach, ist unerbittlich. Aus dem geplanten Interview wird ein dreitägiges Gespräch, bei dem Schneider immer wieder an ihre Grenzen kommt.
«3 Tage in Quiberon» geht auf eine authentische Begebenheit zurück und erzählt, wie es zu dem letzten grossen Interview mit Romy Schneider kam, das im April 1981 im «Stern» erschien, nur ein knappes Jahr vor Schneiders Tod. Die deutsche Regisseurin und Drehbuchautorin Emily Atef stützte sich unter anderem auf die Memoiren von Robert Lebeck, der Romy Schneider schon 1976 fotografiert hatte. Nach Erscheinen des Films sprachen sowohl Schneiders Tochter Sarah Biasini als auch ihr Vater Daniel Biasini dem Film öffentlich jegliche Authentizität ab.
In Marie Bäumer fand Atef die ideale Besetzung der Hauptrolle. Bäumer gleicht Schneider fast aufs Haar und zeigt eine beeindruckende Schauspielleistung. In den Nebenrollen sind Charly Hübner, Birgit Minichmayr und Robert Gwisdek zu sehen. «3 Tage in Quiberon» war der grosse Abräumer beim Deutschen Filmpreis 2018: Emily Atefs Drama gewann sieben Auszeichnungen, darunter jene für den Besten Film.
Film wurde auf SRF ausgestrahlt am Donnerstag 7 Januar 2021, 22:40 Uhr.