Im Zusammenhang mit der Kooperation zwischen Thyssenkrupp und dem indischen Stahlkonzern Tata wird das nordrhein-westfälische Unternehmen 2000 Stellen abbauen. Das bestätigte der Vorstandsvorsitzende Heinrich Hiesinger: "Wir gestalten die Zukunft für unsere Stahl-Mitarbeiter. Wir gründen das zweitgrößte europäische Stahlunternehmen. 15 Milliarden Umsatz. 48.000 Mitarbeiter an 34 Standorten. Und wir machen das, um zehntausende Arbeitsplätze zukünftig zu sichern. Ja, wir sind ehrlich. Und deshalb werden wir heute auch bekannt geben, dass wir in den nächsten Jahren, um dieses Ziel zu erreichen, 4000 Mitarbeiter in beiden Unternehmen werden anpassen müssen. Das heißt, bei Thyssenkrupp könnten in den nächsten Jahren 2000 Mitarbeiter betroffen sein. Wichtig ist: Alle diese Maßnahmen, die wir jetzt planen, wären auch gekommen - in noch viel größerem Umfang - wenn wir alleine weitergegangen wären.Also, es geht nicht ohne Einschnitte. Das gehört zur Ehrlichkeit dazu. Wir sind aber überzeugt: Mit diesem Schritt sichern wir Zehntausende von Arbeitsplätzen."Hiesinger betonte, dass mit der Nennung der Zahl 2000 bewusst auch eine Obergrenze markiert werde. Der Vorstandchef geht davon aus, dass der Stellenabbau sozialverträglich gelingen werde. Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht kritisierte die Pläne von Thyssenkrupp und forderte die NRW-Landesregierung auf, sich einzuschalten. Im Saarland habe man vor Jahren anders reagiert und das Unternehmen Saarstahl in eine Stiftung übertragen. "Saarstahl gibt es heute noch. Sie sind sehr wettbewerbsfähig. Auch deshalb, weil dort keine Anteilseigner sind, die immer wieder Geld aus dem Unternehmen rausziehen. Und ich finde, die NRW-Regierung hat die verdammte Pflicht, sich dort auch einzumischen und das nicht laufen zu lassen."
ARD Morgenmagazin wurde auf ARD ausgestrahlt am Mittwoch 20 September 2017, 05:30 Uhr.