Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder setzt auf deutsche Hilfe für die Flüchtlinge vor Ort im irakischen Krisengebiet. Bei einem Besuch in Erbil verschaffte sich der Politiker ein Bild über die Situation der verfolgten Menschen. Möglicherweise müsse Deutschland aber noch mehr Flüchtlinge aufnehmen. "Wir haben schon sehr viele aufgenommen. Und ich bin der Meinung, dass wir noch einmal eine Zusage machen müssen, zusätzlich Flüchtlinge aufzunehmen. Die Menschen hier in Erbil sind sehr gut informiert, und sie sagen, es müsse nicht nur Deutschland, sondern auch andere europäische Staaten, Frankreich, England, auch bereit sein, zusätzliche Menschen aufzunehmen. Das ist ein Signal, aber eine Lösung ist das nicht. Wir haben hier in der Region mehr als eine Million Flüchtlinge. Da können Tausende immer nur ein kleines Signal sein, so dass es dabei bleibt: Vor Ort muss geholfen werden, ganz dringend." Zudem müssten die Vorbereitungen für den Winter in Angriff genommen werden. Vorschläge des Grünen-Politikers Omid Nouripour, wonach die Bundeswehr vor Ort bei der Versorgung der Flüchtlinge eingesetzt werden sollte, hält Kauder nicht für zielführend. "Das halte ich im Augenblick nicht für notwendig. Ich habe hier in Erbil eine ganze Reihe von Gesprächen geführt. Und die Hilfsorganisationen sagen, sie seien sehr wohl in der Lage, die Hilfe zu den Menschen zu bringen. Die Koordination, die hier stattfindet, wird auch als gut bezeichnet. Da wäre ich mal vorsichtig, von Deutschland aus jetzt Beurteilungen machen zu wollen. Hier vor Ort ist man zuversichtlich, dies leisten zu können."
ARD Morgenmagazin wurde auf ARD ausgestrahlt am Montag 25 August 2014, 05:30 Uhr.