Obwohl die Zahl der Hebammen in Deutschland in den letzten Jahren gestiegen sei, gebe es immer noch Versorgungsprobleme, so SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Ein Grund dafür sei die gestiegene Geburtenzahl und die intensivere Betreuung der Mütter und Babys. Zudem seien mehr Hebammen in Teilzeit gegangen. "Daher haben wir zwar mehr Hebammen, aber es gibt trotzdem eine Knappheit. Ich bin der letzte, der das verschweigt", sagte Lauterbach. Es sei allerdings Aktionismus, jetzt mit Reisewarnungen innerhalb Deutschlands vor Hebammen-Mangel zu warnen, betonte er.Die Versorgung in den Krankenhäusern mit Hebammen habe sich jedoch zugespitzt, weil die Hebammen lieber die Betreuungn von Schwangeren übernähmen, als die Geburt im Krankenhaus. Die Schwangeren-Betreuung durch freiberufliche Hebammen sei besser bezahlt, sagte Lauterbach. Es müsse für die eigentliche Geburt Zuschläge geben, betonte er. "Die Geburt muss besser bezahlt werden." Dann lohne es sich auch wieder für die Kliniken, vermehrt Geburten durchzuführen. Und dann kann man auch die Hebammen besser bezahlen", erklärte der Politiker.Die positive Nachricht sei, dass sich immer mehr junge Frauen für den Hebammen-Beruf interessieren, sagte Lauterbach. Die Hebammen müssten aber deutlich besser bezahlt werden, "dann können wir das Problem auch noch in dieser Legislaturperiode lösen", versprach Lauterbach.
ARD Morgenmagazin wurde auf ARD ausgestrahlt am Freitag 4 Mai 2018, 05:30 Uhr.