BDI-Präsident Ulrich Grillo sieht inzwischen negative Auswirkungen der Russland-Sanktionen für die deutsche Wirtschaft. "Sie wirken natürlich einmal monetär für die Unternehmen, die direkt in Moskau, in Russland aktiv sind. Sie wirken aber auch psychologisch. Sie sorgen für Verunsicherung. Insofern sind sie negativ. Aber nochmal: Die Sanktionen sind eine Entscheidung der Politik. Wir stehen absolut dahinter. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Stärke des Rechts, langfristiger Frieden, langfristige Rechtssicherheit, viel wichtiger sind als kurzfristiger Profit." Die geringfügige Senkung der Wirtschaftsprognose für die deutsche Industrie bezeichnete Grillo als ein deutliches Zeichen: Wir sind im zweiten Quartal um 0,2 Prozent gefallen. Das ist ein Warnsignal, das zeigt, dass es kein Selbstläufer ist, dass eine funktionierende wachsende Wirtschaft kein Selbstläufer ist. Wir brauchen die Rahmenbedingungen. Wir brauchen Entscheidungen, um wirklich weiterhin auch in Zukunft stark zu bleiben." Grillo kritisierte, dass insgesamt zu wenig investiert werde. Es seien mehr Investitionen in die Verkehrs-Infrastruktur und die Breitband-Netze notwendig. "Wir brauchen auch mehr private unternehmerische Investitionen. Der Unternehmer investiert, wenn er Vertrauen in den Standort hat. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen."
ARD Morgenmagazin wurde auf ARD ausgestrahlt am Dienstag 23 September 2014, 05:30 Uhr.