Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Reiner Hoffmann hat massive Investitionen und eine Vermögens- und Erbschaftssteuer gefordert. So könnten die Folgen der durch die Corona-Pandemie bedingten Ungleichverteilung aufgefangen werden. "In einer Zeit, wo Zinsen so niedrig sind, haben Schulden ihren Preis verloren, sodass wir gerade auch im Interesse der jungen Menschen massiv investieren müssen."
Das bedeute gleichzeitig, sich massiv zu verschulden. Aus der Verschuldung könne man herauswachsen. "Jede nicht getätigte Investition ist für die zukünftige Generation doppelt und dreifach zu teuer", sagte er. In Kommunen sei die Situation derzeit "extrem angespannt" aufgrund von weniger Steuereinnahmen und gleichzeitig mehr Aufgaben und Verantwortung. Gerade bei den Schulen gäbe es einen enormen Investitionsstau. "Wenn das heute nicht angepackt wird, sind das doch die jungen Menschen, die dafür in Zukunft zahlen müssen."
Außerdem müssten starke Schultern stärker belastet werden. "Das heißt, wir müssen offen darüber reden, wie wir über Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, über einen veränderten Verlauf von Einkommenstarifen, untere Einkommen entlasten können, aber obere Einkommen dann auch stärker an der Finanzierung des Gemeinwohls beteiligen", sagte der DGB-Chef.
ARD Morgenmagazin wurde auf ARD ausgestrahlt am Dienstag 11 Mai 2021, 05:30 Uhr.