Stell dir vor, jemand würde deine sexuelle Identität in Frage stellen. Genau dies kann jungen LGBTQ+ Menschen passieren, die in einem streng religiösen Umfeld aufwachsen. Gewisse bibeltreue Therapeut:innen nutzen die Unsicherheiten der jungen Menschen während der Coming-out-Phase aus und versprechen Heilung.
Konversionsmassnahmen versprechen, die geschlechtliche Identität von LGBTQ+- Menschen zu ändern. Das Ziel ist die Heterosexualität und ist religiös motiviert. Vor allem gewisse Seelsorger aus freikirchlichen Kreisen versuchen mit zwielichtigen Massnahmen meist junge Menschen mit «Therapien» und Gebeten zu «heilen». Reporter Livio Chistell nimmt undercover selbst teil an solchen Sitzungen. Was in diesen jeweils 90 Minuten gesagt wird, hat ihn schockiert.
Nur wenige Kantone verbieten solche Therapien. Schweizweit ist ein Verbot nie durchgesetzt worden. Trotzdem passieren solche Umpolungsversuche meist im Versteckten, da sie sehr umstritten sind. Laut aktuellen Studien kann eine Teilnahme an solch einer «Therapie» langfristig für psychische und physische Schäden verursachen.
Livio spricht mit Mäth Gerber, der selbst während 10 Jahren an solchen Konversionsmassnahmen teilgenommen hat. Er erklärt was damals seine Motivation gewesen ist, was diese Behandlung mit ihm gemacht hat und wie er heute noch die Konsequenzen dieser «Therapien» spürt.
ARTE Dokumentarfilme wurde auf SRF ausgestrahlt am Dienstag 1 Februar 2022, 17:00 Uhr.