RTL-Chefkorrespondentin Antonia Rados begibt sich auf Spurensuche vor Ort, reist monatelang durch Tunesien, Libyen, den Nord-Irak und Syrien. Sie spricht mit Militärs, Einwohnern und Geistlichen. Ihre aktuelle Reportage dokumentiert ein ebenso dezidiertes wie erschütterndes Bild über eine Region im Chaos.
Während Krieg und Terror Hundertausende Menschen nach Europa fliehen lassen, begibt sich Antonia Rados mit ihrem Team Richtung Nahen Osten. Ihre erste Station: Tunesien. Nach dem arabischen Frühling 2011 galt das Land als Hoffnungsträger in der Region. Rados dagegen trifft heute auf "mittelalterliches Chaos". Nach zwei Terroranschlägen in den Touristenzentren Tunis und Sousse bleiben diese aus. "Derzeit bekämpft der tunesische Staat den ausbreitenden Extremismus mit Polizeigewalt - ein Kampf, der sichtbar nicht erfolgreich sein kann, so lange Korruption und Misswirtschaft weiterherrschen und die Jugend daran hindern, eine Zukunft zu haben," so die Reporterin. Ein zentrales Problem sei dabei, dass "die Xneuen' Sicherheitskräfte meistens die alten sind", so Rados weiter. "2011 von der Macht vertrieben, kehren sie nun überall zurück und mit ihnen Korruption und Folter."
Trotz ständiger Kontrollen der TV-Teams durch Sicherheitskräfte, die überall zugegen sind, sprechen junge Tunesier offen vor der Kamera über ihren Frust und beklagen den Mangel an Freiheit, Hoffnung und die generelle Perspektivlosigkeit.
Antonia Rados wurde auf RTL ausgestrahlt am Sonntag 29 Mai 2016, 23:10 Uhr.