Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann hat Kritik an der aktuellen Tarif-Auseinandersetzung zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Bahn geübt. "Wir sehen diese Auseinandersetzung sehr skeptisch. Wir haben der GDL Angebote gemacht, dass wir in Zukunft gemeinsam Tarifverhandlungen führen. Die Tarifeinheit ist ja ein ganz praktisches Beispiel, wo wir darauf setzen, dass Arbeitnehmer nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern gemeinsam die Interessen vertreten werden. Das gilt auch für die Bahn." Hoffmann räumte ein, dass die GDL bei den Lokführern die Mehrheitsgewerkschaft sei. "In allen anderen Bereichen ist die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, die EVG, die dem Deutschen Gewerkschaftsbund angehört, federführend. Und da sind wir für geordnete Verhältnisse und sollten uns dann auch an einen Tisch setzen, wie es in der Vergangenheit auch mal der Fall war - dass wir eine Tarifgemeinschaft bilden und uns gemeinsam im Interesse der Arbeitnehmer für die richtigen Ziele einsetzen." Im aktuellen Streitfall gehe es darum, dass die GDL ihren Zuständigkeitsbereich ausweiten wolle für das Bahnbegleitpersonal, sagte Hoffmann. "Hier ist die EVG eindeutig die Mehrheitsgewerkschaft. Deshalb sagen wir: Bei Lokführern soll die GDL verhandeln. Bei allem übrigen Bahnpersonal bleibt es dabei, ist die EVG zuständig. Darüber sind wir bereit zu sprechen. Und ich wiederhole noch einmal das Angebot: Wir setzen uns dafür ein, gemeinsam im Rahmen einer Tarifgemeinschaft zu vernünftigen Lösungen zu kommen. Das hat Herr Weselsky leider zu meinem Entsetzen abgelehnt."
ARD Morgenmagazin wurde auf ARD ausgestrahlt am Dienstag 4 November 2014, 05:30 Uhr.