Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses Hans-Peter Bartels (SPD) hat Zweifel, ob die Bundeswehr insgesamt für die Bündnisverteidigung einsetzbar ist. Für die laufenden Einsätze sei die Bundeswehr zwar ausreichend gerüstet, "aber wenn es um Bündnisverteidigung ginge, die ganze Bundeswehr gleichzeitig, könnte (man) sie nicht einsetzen". Es sei in der Vergangenheit nicht hilfreich gewesen, dass das Beschaffungswesen innerhalb der Bundeswehr umorganisiert worden sei. "Gerade jetzt läuft eine große Umorganisation mit neuen Schnittstellen, neuen Dienstposten, neuen Ansprechpartnern - und im übrigen ja auch mit gewissen Vakanzen an der Spitze des Beschaffungswesens. Also Verantwortlichkeiten sind da über lange Zeit nicht klar gewesen." Laut Bartels gebe es Möglichkeiten, gegen private Firmen, die mit Lieferungen in Verzug seien und somit für die aktuelle Situation der Bundeswehr mit ursächlich seien, Regressforderungen zu stellen. Einige Firmen drohten damit, in diesem Fall Insolvenz anzumelden. "Ich glaube, man sollte es bei den großen Konzernen, mit denen wir es zum Teil zu tun haben, trotzdem versuchen." Firmen wie beispielsweise Airbus stünden schließlich dahinter. Warum große Firmen nicht in der Lage gewesen seien, ihren Verpflichtungen nachzukommen, könnten notfalls Gerichte klären. "Und dann hätten wir vielleicht auch eine gewisse Ersparnis für den Haushalt."
ARD Morgenmagazin wurde auf ARD ausgestrahlt am Montag 6 Oktober 2014, 05:30 Uhr.