Wie steht es 50 Jahre nach Einführung des Frauenstimmrechts um die helvetische Chancengleichheit und welche Massnahmen erachtet sie als wirksam, um den Klimawandel aufzuhalten?
Als junge Frau liess Simonetta Sommaruga ihre Finger lieber über die Tasten tanzen, als am Rednerpult zu stehen. «Meine Politisierung erfolgte relativ spät», berichtet die ausgebildete Pianistin rückblickend. Dafür war sie emotional und nachhaltig: Sommaruga leistete Nachtwache in einem Frauenhaus und war sich plötzlich der Dimension jener Schicksale bewusst: «Diesen Frauen war Gewalt angetan worden und mir war klar: Das ist kein persönliches Problem, sondern eines der gesamten Gesellschaft.»
Fortan engagiert sie sich politisch und wird zu Beginn nicht selten als «die Klavierlehrerin» belächelt. Doch Sommaruga verfolgt diszipliniert und dossierfest ihre konsumenten- und umweltpolitischen Themen. Bald gilt sie als Anwältin der kleinen Leute. 2010 erfolgt nach langjähriger Zeit im Parlament schliesslich die Wahl in den Bundesrat.
Im Frühjahr 2020, Sommaruga präsidiert gerade zum zweiten Mal die Landesregierung, bringt Corona das Leben der Menschen weltweit zum Stillstand. Die Führungsfähigkeit der Bundespräsidentin wird auf eine harte Probe gestellt. Wie bewertet sie die Krisenzeit? Was liegt 2021 in Sachen Gleichstellung noch im Argen und welche selbstkritischen Fragen muss sich der Feminismus stellen? Zudem nimmt die Umweltministerin bei Urs Gredig Stellung zu Kernpunkten der Nachhaltigkeit und Energie.
Gredig Direkt wurde auf SRF ausgestrahlt am Donnerstag 11 Februar 2021, 22:25 Uhr.