Die drei Pfadfinder mit der Kamera, Franz Gernstl, HP Fischer (Kamera) und Stefan Ravasz (Ton) sind in der elften Etappe ihrer Reise rund um Deutschland in Sachsen unterwegs. Und was machen drei Weißwurstliebhaber dort, wo es keine Weißwurst gibt?Sie essen Vogtländer Bratwurst. An einer einsamen Imbissbude, fern jeglicher Laufkundschaft. Der Jungunternehmer, der sich sein wildromantisches Geschäftslokal vor drei Jahren aus alten Türen zusammengebaut hat, beklagt zwar, dass er am Tag nicht mehr als fünf Kunden hat, will aber tapfer die Stellung halten, um das Geschäft später mal seiner jetzt dreizehnjährigen Tochter zu vererben. "Dass sie nach der Schule nicht auf der Straße steht." Im Gegensatz dazu hatte das Ehepaar Hüttel schon vor dreißig Jahren eine gute Geschäftsidee. In der DDR durften sie als Eintritt in ihr Museum für mechanische Musikinstrumente zwar nur Trinkgeld nehmen, heute ziehen die liebevoll restaurierten Automaten aus einer Zeit, in der Markneukirchen noch die Hochburg der Instrumentenbauer war, ganze Busladungen von Vogtlandurlaubern an.Mit einem infernalischen "Georgel" verabschiedet die Direktorin des kleinen Museums das Team Richtung Erzgebirge.Die 74-jährige Magdalena Frenzel ist eine echte Erzgebirglerin. Sie hatte in Markersbach zusammen mit ihrem Mann ein stattliches Sägewerk mit eigener Dampfmaschine betrieben. Und hier wollte sie eigentlich einen geruhsamen Lebensabend unter dem eigens dafür gepflanzten Vogelbeerbaum verbringen. Der Baum ist inzwischen groß, aber die umtriebige Dame steht jetzt jeden Tag in ihrem Souvenirladen, um die Rente aufzubessern.Aue im Erzgebirge war zu DDR-Zeiten eine bekannte Industriestadt. Heute ist eher der mäßig erfolgreiche Fußballclub bekannt. Aus besseren Zeiten, als hier noch Uranerz abgebaut wurde, ist das Pelzfachgeschäft Wedekind übrig geblieben. Denn auch Frauen der Arbeiterklasse trugen gerne noble Pelzmäntel.
Gernstl Unterwegs wurde auf BR ausgestrahlt am Samstag 13 Juli 2019, 16:30 Uhr.