Daniel Blake (Dave Johns) arbeitete sein Leben lang als Schreiner und zahlte seine Steuern immer pünktlich. Als er nach einem Herzinfarkt von seiner Ärztin als arbeitsunfähig eingestuft wird und seinen Job verliert, beginnt sein bescheidenes Leben aus den Fugen zu geraten. Gemäss eines absurden Gesundheitstests des Ministeriums für Arbeit und Renten hat er keinen Anspruch mehr auf Sozialhilfe. Das Formular für die Arbeitslosenunterstützung soll er online ausfüllen, was den 59-Jährigen heillos überfordert.
Auf dem Arbeitsamt lernt er die alleinerziehende Katie (Hayley Squires) kennen, die mit ihren beiden Kindern neu in Newcastle ist und sich nicht auskennt. Nachdem sie von ihrem Vermieter in London rausgeschmissen wurde und zwei Jahren in einem Obdachlosenheim gelebt hatte, wurde sie von den zuständigen Behörden in den Norden «umgesiedelt». Als Daniel sich vor den Angestellten des Arbeitsamtes für sie einsetzt, werden sie beide aus dem Amt geworfen.
Er bietet Katie seine Hilfe an und beginnt ihre heruntergekommene Wohnung instand zu setzen. Gemeinsam versuchen sie, sich in dem bürokratischen Dschungel zurechtzufinden. Doch die Lage scheint von Tag zu Tag hoffnungsloser.
In «I, Daniel Blake» erzählt Ken Loach vom täglichen Kampf gegen die Mühlen des britischen Sozialsystems. Es ist ihm eine ans Herz gehende Tragikomödie gelungen. Auch dank seines Hauptdarstellers Dave Johns, der die Tragik, aber auch die Absurdität der Situation, in der seine Hauptfigur steckt, auf berührende Art und Weise nachvollziehbar macht.
Eigentlich wollte Loach schon länger in den Ruhestand treten, aber es gibt immer wieder Themen, die den ewigen Kämpfer für eine gerechtere Welt nicht loslassen und die ihn geradezu zu zwingen scheinen, erneut hinter die Filmkamera zu treten. Auch «I, Daniel Blake» 2016 wurde bei seiner Premiere in Cannes, wo er die Goldene Palme gewann, als letzter Spielfilm des Briten angekündigt. Doch der mittlerweile 83-jährige Regisseur will es nun nochmals wissen und ist mit seinem langjährigen Kompagnon, dem Drehbuchautor Paul Laverty, daran, einen weiteren Spielfilm zu drehen: «Sorry we missed you» soll 2019 in die Kinos kommen.
Film wurde auf SRF ausgestrahlt am Freitag 3 Mai 2019, 11:25 Uhr.