Xolani (Nakhane Touré) ist ein vereinsamter Fabrikarbeiter. Einmal pro Jahr reist er in die Berge, um ein Initiationsritual mit jungen Männern durchzuführen. Einer dieser Männer ist der homosexuelle Kwanda (Niza Jay) aus Johannesburg. Dessen Vater bittet Xolani, mit seinem Sohn besonders streng zu sein. Seine Mutter habe ihn zu sehr verwöhnt. Als Erstes werden die jungen Männer in der Gruppe beschnitten. Das Ritual ist unzimperlich – schliesslich sollen die Jugendlichen nun zu Männern werden und den Schmerz wie solche ertragen.
Nach der Beschneidung nehmen Xolani und seine Kollegen als Betreuer die jungen Männer als Schützlinge. Sie müssen acht Tage lang mit ihnen in einer Hütte in der Wildnis leben – unter harten Bedingungen. So kommen sich die Männer näher, und Kwanda entdeckt, dass auch Xolani auf Männer steht. Als sein bestgehütetes Geheimnis plötzlich gelüftet wird, ist Xolanis gesamte Existenz bedroht.
Der südafrikanische Film «Inxeba» ermöglicht den Blick in eine Welt, die selten auf den europäischen Leinwänden zu sehen ist. Er zeigt uns diese Welt schnörkellos, unerbittlich und manchmal auch verstörend. Die rituelle Beschneidung, auf welcher der Film basiert, wird bis heute von den Stammesangehörigen der Xhosa praktiziert. Junge Männer erleiden sie im Alter von 16 bis 23 Jahren.
Das Ritual markiert neben der Mannwerdung auch den Übergang in das Erwachsenenalter. Ausserdem soll das Ritual die Männer von homosexuellen Gedanken heilen. In den Gemeinschaften der Xhosa, wie auch in vielen anderen afrikanischen Kulturen, wird Homosexualität unter Heranwachsenden zwar toleriert, nicht jedoch unter Erwachsenen. In grossen Teilen Afrikas kommt es zu Gewalttaten gegenüber Homosexuellen, und in Ländern wie Uganda und Simbabwe droht ihnen die Todesstrafe.
Film wurde auf SRF ausgestrahlt am Freitag 14 Juni 2019, 11:57 Uhr.