Die Dokumentation "Nackt und frei? Deutschland zieht sich aus" geht auf die Suche nach Sinn und Unsinn der Nacktheit, beleuchtet das damit verbundene Gefühl von Freiheit und stellt die Frage, ob sich die Gesellschaft durch die omnipräsente Nacktheit verklemmter entwickelt hat. Wie stark sind heutzutage die Befindlichkeiten, wenn es um die eigene Textilfreiheit geht? Aus welchen Gründen und zu welchen Anlässen ziehen sich die Menschen überhaupt noch aus? Und tun sie dies entspannter als noch vor ein paar Jahrzehnten?
"Nackt und frei? Deutschland zieht sich aus" wirft unter anderem einen Blick in die Wiege der deutschen FKK-Bewegung und führt die Zuschauer nach Prerow an der Ostsee, wo seit DDR-Zeiten jedes Jahr tausende überzeugte FKK-Anhänger nackt Urlaub machen, und besucht im Saarland einen der ältesten FKK-Vereine Deutschlands. Die Dokumentation begleitet Starfotograf Gerrit Starczewski und sein Kunstprojekt "Naked Heart", für das der Künstler jedes Jahr auf Festivals Menschen sucht, die sich von ihm in aller Blöße im Kollektiv fotografieren lassen, und die deutschen FKKler Luise und Peter, die in einer Wohnsiedlung in Florida, in der alle Bewohner ihren Alltag nackt gestalten, ein Ferienhaus suchen. Außerdem gibt "Nackt und frei? Deutschland zieht sich aus" eine Bestandsaufnahme über US-amerikanische TV-Kanäle, in denen die Moderatoren nackt arbeiten.
Alle Nackt-Anhänger scheinen eins gemeinsam zu haben: Ihnen geht der Nachwuchs aus. Die Jugend steht auf Textil, nicht auf nackte Freiheit. So scheint es unvermeidlich, dass sich traditionelle Nudisten in ihrem Lebensstil missverstanden fühlen. Der Soziologe Dr. Oliver König hat sich mit der Geschichte der Nacktheit beschäftigt. Für die Dokumentation ordnet er ein, wie Naturisten und FKKler in den heutigen Zeitgeist passen.
Dokumentationen und Reportagen wurde auf Vox ausgestrahlt am Samstag 29 August 2015, 22:25 Uhr.