Die Schweizer Komödie ist ein Hit: Schon über 130’000 Zuschauerinnen und Zuschauer haben im Kino laut über einen orthodoxen Juden gelacht, der sich in eine Schickse, in eine Nichtjüdin, verliebt und deshalb sein ganzes Umfeld vor den Kopf stösst. «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse» ist eine überdrehte Komödie, die einen raren Einblick in die Welt strenggläubiger Juden ermöglicht.
Das Publikum lacht über eine überzeichnete jüdische Mutter, die ihren Jüngsten unter allen Umständen mit einem jüdischen Mädchen verheiraten will. Es lacht über Bärte und Hüte, traditionelle Kleider und die geräumigen Autos, die Orthodoxe fahren.
Darf man über solche Traditionen und Erscheinungsbilder Witze machen? Wenn ja, wer? Wo liegen die Grenzen? Wie real zeigt der Film die verschlossene Welt der Orthodoxen in der Schweiz? Wie sehen die Sitten und Bräuche wirklich aus?
Orthodoxe leben in der Schweiz in einer Parallelgesellschaft. Warum stösst dies auf weniger Kritik als islamische Parallelgesellschaften? Bringen wir als Erben der Täter der Shoah eine andere Sensibilität mit?
Weltweit nimmt der Antisemitismus zu, von Rechtsradikalen, Linken wie Muslimen. Was sind die Gründe? Wie soll man ihm begegnen? Und wie antisemitisch ist die Schweiz?
Unter der Leitung von Barbara Lüthi diskutieren:
Samuel Cohen, Aussteiger aus ultra-orthodoxem Milieu
Nirit Sommerfeld, deutsch-israelische Schauspielerin und Sängerin
Meltem Kulaçatan, Politikwissenschaftlerin und Religionspädagogin
Thomas Meyer, Autor von «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse»
Erik Petry, Professor am Zentrum für Jüdische Studien Universität Basel
Mirjam Treuhaft, gibt jüdischen Bräuten Ehevorbereitungskurse
Club wurde auf SRF ausgestrahlt am Mittwoch 21 November 2018, 05:22 Uhr.