Mit Niedrigzinsen müssen Kunden schon lange klarkommen, jetzt wird die Einführung von Negativzinsen für Privatkunden mit sehr viel Geld auf dem Konto immer wahrscheinlicher. Der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken beispielsweise setzt sich bereits intensiv mit den rechtlichen Möglichkeiten auseinander.
Der Anlass: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat wieder an der Zinsschraube gedreht: Die Strafzinsen, zu denen die Geschäftsbanken überschüssiges Geld bei der Zentralbank "parken" können, erhöhten sich auf minus 0,5 Prozent. Für die Banken selbst gar nicht schlimm: Sie müssen wegen diverser Ausnahmeregelungen künftig sogar 900 Millionen Euro weniger Zinsen an die EZB zahlen. Aber diese Veränderung bietet ja die Möglichkeit, der EZB den schwarzen Peter zuzuschieben. Zudem wird die Bank wieder Anleihen kaufen, um so Geld in den Wirtschaftskreislauf zu bringen.
Grund sind die Anzeichen für eine nachlassende Konjunktur. Die EZB will die Banken dazu bringen, mehr Kredite an Firmen zu vergeben. Sparer müssen sich aber damit nicht abfinden. Sie sollten mit ihrem Geld zu Banken gehen, die noch 0,4 Prozent fürs Tagesgeld oder bis zu 1,3 Prozent für Festgeld für drei Jahre zahlen.
ARD Morgenmagazin wurde auf ARD ausgestrahlt am Freitag 15 November 2019, 04:30 Uhr.