Die Diskussion über ihre Nachfolge hat für die CDU-Bundesvorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer derzeit aufgrund der Corona-Pandemie keinerlei Priorität. Das gelte für die gesamte Partei, sagte Kramp-Karrenbauer. Innerhalb der CDU "interessiert die Kandidatenfrage im Moment wirklich niemanden". Alle seien derzeit "damit beschäftigt, dieses Land gut durch die Corona-Krise zu bringen".
Die Lehren aus der Corona-Krise wie die CDU-Chefin auch in das Grundsatzprogramm der Partei einfließen lassen. "Wir lernen aus Corona, dass wir bei manchen Dingen nicht so gut aufgestellt waren", sagte sie anlässlich des 75. Geburtstages der CDU. So habe etwa die Digitalisierung bei der Bewältigung der Pandemie geholfen. Diese Lehren "werden wir umsetzen in ganz konkrete Vorschläge", so Kramp-Karrenbauer.
Die Arbeit am Grundsatzprogramm sei wichtig und soll zum Parteitag im Dezember abgeschlossen werden. Auf die Frage, ob bei der Suche nach ihrem Nachfolger an der CDU-Spitze Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in der Corona-Krise gegenüber Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet nicht deutlich mehr Profil erlangt habe, erklärte, sie, sie bleibe mit allen Bewerbern im Gespräch. Sie werde als Parteichefin den Bewerbungsprozess führen, sich aber inhaltlich "strikt neutral" verhalten.
Mit Blick auf die CDU selbst erklärte sie: "Wir sind genau wie andere Großorganisationen auch in der Situation, dass wir Mitglieder verlieren." Die CDU habe etwas mehr als 400.000 Mitglieder und damit noch den Status als Volkspartei. Gleichzeitig gebe es mehr Eintritte von Jüngeren und Frauen.
ARD Morgenmagazin wurde auf ARD ausgestrahlt am Freitag 26 Juni 2020, 03:30 Uhr.